Samstag, 6. Dezember 2014

Kabale und Liebe (Schiller)


Kabale und Liebe

Übersichtsdaten


 

Typ
Info
Gattung
Drama
Autor
Friedrich Schiller
Datierung
1784 veröffentlicht
Epoche
Sturm und Drang
Thema
Liebe, Ständeproblematik, soziale Missständen, Willkürherrschaft, Mätressenwesen,
Besonderheit
Drastische Sprache mit vielen Sexuellen Anspielungen
Ort der Handlung
Hof eines deutschen Fürsten und dessen Umfeld
Personen
Von Walter (Präsident am Hof)
Ferdinand (Sohn des Präsidenten, Major)
Hofmarschall von Kalb
Lady Milford
Wurm (Haussekretär des Präsidenten)
Miller (Stadtmusikant)
Frau Miller
Luise Miller

 

Handlungsübersicht


Erster Akt


-          Stadtmusikant Miller und seine Frau sorgen sich um Luise

-          Luise wird häufig von Ferdinand besucht -> Gerede

-          Problem: Standesgrenzen

o   Luise: Akzeptanz der Hindernisse und Verzicht auf Liebe

o   Ferdinand: Überwindung aller Hindernisse

-          Problem für Ferdinand: Präsident will ihn mit Lady Milford verheiraten

o   Ferdinand offenbart dem Vater seine Ständeübergreifende Liebe

Zweiter Akt


-          Lady Milford empfängt Ferdinand

o   Lady: Ehe aus Liebe

o   Ferdinand: Abwehr: Offenbarung der Liebe zu Luise

o   Lady akzeptiert dies nicht

-          Präsident bei den Millers

o   Drohung mit Verhaftung

o   Ferdinand kommt hinzu und kann den Vater abhalten mit weiterer Drohung vergangene Verbrechen publik zu machen

Dritter Akt


-          Präsident und Wurm entwickeln die Kabale (Intrige), Luise soll gezwungen einen Liebesbrief an den Hofmarschall schreiben

o   Soll Eifersucht Ferdinands wecken

o   Die Hochzeit mit Lady Milford soll doch noch durchgesetzt werden

-          Ferdinand fordert Luise zu einer gemeinsamen Flucht auf

o   Luise lehnt ab, die Ordnung der Gesellschaft solle nicht gestürzt werden

o   Ferdinand wird misstrauisch

-          Diktat des Briefes unter Androhung der Verhaftung von Miller und Millerin

-          Luise leistet Eid, die Wahrheit zu verschweigen

Vierter Akt


-          Der diktierte Brief ist Ferdinand zugespielt worden

o   Ungläubig, durchschaut den Betrug aber nicht

-          Ferdinand stellt den Hofmarschall zur Rede und erfährt durch Androhung des Todes die Wahrheit

-          Lady Milford bietet Luise eine Stelle als Kammerjungfer an

o   Luise lehnt ab, da sie die Unmoral am Hof ablehne

o   Erweist sich im Gespräch als moralisch überlegen

-          Lady Milford verlässt den Hof und beginnt ein neues Leben in England

 


Fünfter Akt


-          Luise sieht den Zwiespalt Eid vor Gott vs Liebe und Wahrheit

-          Lösung: Freitod

o   Vater erinnert sie an die Sündhaftigkeit des Suizides -> neuer moralischer Konflikt

-          Ferdinand ist von er Schuld Luises überzeugt und will Luise und sich zugleich umbringen

-          Gift in der Limonade

-          Luise bekennt unmittelbar vor dem Tod ihre Unschuld

-          Luise stirbt

-          Ferdinand wird von Miller, Wurm und von Walter gefunden

-          Ferdinand gibt dem Vater die Schuld, verzeiht im aber vor dem Tod

-          Präsident will sich dem Gericht stellen

 

 


 

Warum Kabale und Liebe dem Sturm und Drang zuzuschreiben ist


 

-          Betonung der Rechte des Gefühls

-          Betonung der persönlichen Freiheit der Entscheidung

-          Prosatext mit häufig parataktischem Satzbau

-          Aufklärerisches Gedankengut

-          Kritik an der bestehenden Gesellschaftsform

-          Sprache des Volkes und der Jugend wird verwendet

-          Häufig werden Ausrufe verwendet

-          Gefühle der Personen treten in den Vordergrund

-           

Warum Kabale und Liebe auch klassische Bestandteile aufweist


 

-          Die klassische Dramentheorie ist anwendbar

o   Fünf Akte

 

 

Sonntag, 12. Oktober 2014

Utopie [Powerpoint-Präsentation]











Als Handout eignet sich Folgendes:





Utopia, Thomas More

Autor


·         Sir Thomas More (latinisiert Morus)

·         Englischer Staatsmann und Humanist

·         *London 1477(?)  †1535

·         Studierte Theologie und Jura

·         Zunächst Mitglied, später Sprecher des Unterhauses und Lordkanzler

·         Diplomatisch aktiv und Mitglied des geheimen Rates

·         Von Heinrich VIII hinrichten lassen, da More sich weigerte einen Supermatseid[1] zu leisten

·         U.a. durch Utopia zeichnet er sich als einen überragenden Latinist seiner Zeit aus

·         Durch die kath. Kirche selig- und heiliggesprochen, außerdem ist er Patron der Regierenden und Politiker

Utopia


·         De optimo Reipublicae Statu deque nova insula Utopia Libellus vere aureus, nec minus salutatis quam festivus, Originalausgabe 1516 (110S.), Deutschsprachige Erstausgabe 1524

·         Zweiteiliger Dialog

·         Erstes Buch

o   Bild einer korrupten Gesellschaft in England und Europa

o   Eigentumsordnung wird kritisiert

o   Politische Unordnung, Kriminalität und soziale Missstände haben die Ursache bei den Menschen und sind ökonomischer Natur

·         Zweites Buch

o   Schilderung einer idealen Gesellschaft mit intakter Sozialstruktur, die der Erzähler auf der Insel Utopia (Übersetzung: „Nirgendwo“) entdeckt haben will.

o   Abwechslungsreiches Leben zwischen Stadt und Land; Glück, Wohlstand, leichtes Arbeiten, Gelegenheit zur kulturellen Bildung; Verzicht auf privates Eigentum und familiäre Privatheit

o   Klosterähnliche Organisation

§  Gemeinschaftsküchen

§  patriarchalische Hierarchie ( ­­https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/62/Blue_Mars_symbol.svg/220px-Blue_Mars_symbol.svg.png Vorherrschaft)

o   Republik, demokratische Grundzüge: gewählte Repräsentanten und einen Präsidenten auf Lebenszeit

·         Utopia ist die Hoffnung, dass die Menschen in der Lage sind, ihre soziale und politische Ordnung nach einem idealen Muster selbst zu gestalten.

Wirkung


·         neue literarische Gattung der Utopie als Gedankenexperiment einer idealen Gesellschaft

·         die Ideen des Sir Thomas More faszinieren bis heute und fanden z.T. Anwendung im Kommunismus und Sozialismus

 



[1] Eid zur Anerkennung der Oberherrschaft des englischen Königs; Zweck war vor Allem Katholiken von öffentlichen Ämtern fern zu halten

Sonntag, 4. Mai 2014

Das kleine Glossar des Mittelalters



1.       Grundherrschaft: Herrschaftliche Organisationsform des Mittelalters. Grundherr war meist ein Adliger. Er verfügte über das Obereigentum über Grund und Boden, welchen er an seine unfreien Untertanen (Hörige) zur Bewirtschaftung freigab. Im Gegenzug hatten die Hörigen Dienste und Abgaben zu leisten.

2.       Leibeigenschaft: in der milden Form verpflichtete den Leibeigenen zu Geld und Naturabgaben, sowie zu Spanndiensten. In der harten Form waren unbeschränkte  Frondienste zu leisten, außerdem galt ein Verbot der Freizügigkeit, Gesindezwang der Kinder, Heilraten waren genehmigungspflichtig.

3.       Ständegesellschaft: Soziale Ordnung im Mittelalter bestehend aus den Bauern/Bürgern, dem Adel und dem Klerus. Die Ständegesellschaft galt als von Gott gewollt, im Normalfall konnte man einen Stand nicht verlassen.

4.       Humanismus: Geistige Bewegung im Mittelalter. Idee des edlen Menschen. Außerdem fordert der Humanismus individuelle Lebensgestaltung und Entfaltung der Persönlichkeit.

5.       Ablass: Erlass zeitlicher Sündenstrafen gegen Bezahlung. Die Ablasspraxis der Papstkirche gilt als Auslöser der Reformation

6.       Abstieg alter Eliten: Ritter werden durch Söldnerheere ersetzt und verlieren ihre Funktion.

7.       Seelenheil: Jenseitsvorstellung der Menschen des Mittelalters – Paradies

8.       Fronen: Dienste gegenüber den Grundherren, zumeist bestehend aus Feldarbeit sowie Weg- und Brückenbau.

9.       Dorfarmut: Teil der Dorfbevölkerung im Mittelalter, ohne jeden Besitz. Gemeint sind Mägde, Knechte, Tagelöhner. Ende des 15Jh rund 20% der Bevölkerung

10.   Agrarkreise: Verursacht durch kontinuierliches Bevölkerungswachstum. Z.T. Katastrophale Auswirkungen auf Bauern und Niederen Adel, was zur Folge hatte, dass Abgaben an den Adel angehoben wurden und der Bauernkrieg ausbrach.  Gegenmaßnahmen waren Extensivierung, sowie Intensivierung. Bauern profitierten, wenn sie Überschuss für den Markt produzieren konnten.

11.   Schwarzer Tod: Bezeichnung für die Pest, die auch durch unterschiedlich große Nachfrage an den Preisschwankungen am Markt verantwortlich war und somit zur Agrarkriese beitrug. 

12.   Frühkapitalistische Epoche: Aufschwung im Mittelalter von neuen Industriezweigen, z.B. Handwerker in den Städten

13.   Bauernkrieg: Bauern wollen keine höheren Lasten durch Adel (s.o.) und berufen sich auf Luther, der für Freiheit plädiert hatte. Jedoch hatte Luther ein anderes Freiheitsverständnis. Fronen(s.o.) wurden vom Adel oftmals mit der Bibel begründet. Luther macht das nachprüfbar.

14.   Haufen: Bezeichnung einer militärischen Einheit der Bauern.

 

Montag, 10. März 2014

Das Klischee zwischen Topos und Gemeinplatz (Power-Point-Präsentation JPG)

 

Hier eine Power-Point-Präsentation zum Thema “Das Klischee zwischen Topos und Gemeinplatz.

Zu jeder Folie habe ich noch mündlich Informationen ergänzt, weshalb sich einige Sachen nicht direkt erschließen dürften.

Das Referat wurde in der QI im Fach Literatur gehalten.

Folie1

Folie2

Folie3

Folie4

Folie5

Folie6

Folie7

Folie8

Folie9

Folie10

Folie11

Tauben im Graß: Alexander

- Alexander ist die erste Person, die im Roman in Erscheinung tritt

- Tritt in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf

- Die wichtigsten Punkte

o Handlung ist in den meisten Szenen minimal

o Alexander dreht den Film Erzherzog

o Alexander auf den Partys seiner Frau

o Alexander besucht den Vortrag von Edwin in der amerikanischen Bibliothek

Charakterisierung

Familiärer Hintergrund und Beziehung zu anderen Personen

- Messalina ist Ehefrau von Alexander

- Hillegonda ist Tochter von Alexander

o Er hat keine Zeit für seine Tochter und hat daher die Erziehung der Kinderfrau Emmi anvertraut.

- Emmi ist die Kinderfrau, die Alexander engagiert hat, um sich nicht selbst um die Erziehung seiner Tochter kümmern zu müssen

 

Typische Gewohnheiten

- Alexander ist ständig müde und schläft viel, auch in der Öffentlichkeit (vgl. S. 212: Alexander schläft während des Vortrages von Edwin)

- Er wirkt anziehend auf Frauen und verkörpert auch im echten Leben gerne die Rolle des Erzherzoges

 

Gemütszustand und Verfassung der Person

- In der Rolle des Erzherzoges ist er Vorbild und Held. Seine Filme bieten Möglichkeit der Verdrängung und der Ablenkung von den Kriegsfolgen und sind daher sehr erfolgreich

- In der Realität ist Alexander ein menschliches Wrack („Übelkeit“, „käsiges Gesicht“, „Schlaffe Haut“, S. 10f)

- Außerhalb seiner Rolle fühlt er sich „müde, elend und leer“(S. 119), die Rolle wird ihm immer mehr lästig, er sieht sich selbst als „ausgeheldet“ (S. 153)

- Er ist empfindungslos, hat keine Lust auf Gesellschaft und schläft traumlos und schlecht

- Alexander leidet an Schizophrenie[1]

 

Einstellung zur Gesellschaft

- Alexander ist nach den Dreharbeiten meist müde und hat keine Lust auf Gesellschaft. Seiner Rolle als Idol der Gesellschaft ist er überdrüssig.

Das Idol des Erzherzogs steht dem menschlichen Wrack der realen Person Alexanders gegenüber. Dies kann auf die Situation Deutschlands der 1950er Jahre übertragen werden: Zwar ist der zweite Weltkrieg vorbei, jedoch ist die politische Situation weiter angespannt. Trotzdem werden die Kriegsfolgen des zweiten Weltkrieges vertuscht, eine Auseinandersetzung findet nicht statt. Zudem zeigt Alexanders Beispiel, dass der Krieg in wirklich allen Teilen der Gesellschaft große Auswirkungen hat, sogar in den höheren Gesellschaftsschichten.


[1] Psychische Erkrankung, gekennzeichnet durch Störung des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität. Symptome sind u.a. Depression und Antriebsmangel

Dienstag, 4. März 2014

Umrechnungsfaktoren für Einheiten

 

In der folgenden Tabelle sind Umrechnungsfaktoren des Eineheitensystems aufgeführt. Beachte: für Flächen müssen die Faktoren quadriert, für Volumina mit 3 potenziert werden.

Vorsatz

Kurzzeichen

Faktor

Mega

M

10^6

Kilo

k

10^3

Dezi

d

10^-1

Zenti

c

10^-2

Milli

m

10^-3

Mikro

µ

10^-6

Nano

n

10^-9

Pico

p

10^-12

Sonntag, 2. März 2014

Epoche der Romantik

Zeitraum: etwa 1789 – 1848

- Erfahrung komplexer Veränderungen des sozialen und kulturellen Gefüges

- Eigentlicher Raum der Selbstverwirklichung ist die innere Welt

- Merkmal: verklärt gesehene Vergangenheit, in der die menschliche Gemeinschaft noch nicht auseinander gebrochen war

- Subjektivierung des Menschenbildes

- Flucht aus der Wirklichkeit und Hang zum Mystizismus (Wunderglaube, Glaubensschwärmerei)

- Verwirklichung im Jenseits

- Abkehr von der rationell geprägten Aufklärung

- Historische Gründe

o Zeitalter der Industrialisierung

o Mechanisierung -> Maschinen ersetzten Menschen

o Urbanisierung

o Romantiker betrachten das als Verlust der Idylle

- Motive

o Ausdruck subjektiver Empfindungen

o Sehnsucht nach dem Unendlichen

o Naturbewusstsein

o Entwicklung eines Geschichtsbewusstseins

§ Interesse besonders für das Mittelalter

o Melancholisch-sentimentaler Weltschmerz

§ Melancholie = Gemütszustand von Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Depressivität gekennzeichnet

§ Sentimentalität = große Empfindsamkeit / Rührseligkeit

o Todessehnsucht

- Die Romantik knüpft an den Sturm und Drang an

- Etablierung des Volksliedes

- Deutsche Romantiker sind in der Lyrik Eichendorf, Brentano, Novalis; in der Kunst Caspar David Friedrich

„Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem gewöhnlichem ein geheimnisvolles Aussehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“ (Novalis)

Beispiele für die Romantik

In der Kunst

- Caspar David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer.image

- Datierung: 1815

- Die Rückenfigur ist für den Betrachter zweitrangig, vielmehr widmet sich der Betrachter selbst des Naturereignisses

- Die Natur ist die Projektionsfläche für die Empfindungen und Gefühle des Betrachters

In der Lyrik

Eichendorf: Das zerbrochene Ringlein

In einem kühlen Grunde

da geht ein Mühlenrad;

Mein' Liebste ist verschwunden,

Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,

Gab mir ein'n Ring dabei;

Sie hat die Treu gebrochen,

Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht als Spielmann reisen

Weit in die Welt hinaus

Und singen meine Weisen

Und gehn von Haus zu Haus.

Ich möcht als Reiter fliegen

Wohl in die blutge Schlacht,

Um stille Feuer liegen

Im Feld bei dunkler Nacht.

Hör ich das Mühlrad gehen,

Ich weiß nicht, was ich will,

Ich möcht am liebsten sterben,

Da wär's auf einmal still.

Interpretation „Das zerbrochene Ringlein“

- Es handelt sich um ein VOLKSLIED

o Allgemein menschliches Gehalt

o Wiederholungen

o Relativ einfache Sprache

o Deminutiv = Verniedlichung; RInglein

- Formales

o 5 Strophen á 4 Versen

o 3-hebiger Jambus

- Motive

o Mühlrad -> Unendlichkeit;

o Ring -> Unendlichkeit

o Gesprungener Ring -> Gescheiterte Liebesbeziehung im Diesseits

o Reise als Spielmann -> Darstellung der Gefühle des lyrischen Ichs (da Perspektivenwechsel) -> Flucht aus der Situation

o Reiter in der blutigen Schlacht -> wieder Flucht aus der Situation und bereits Vorahnung für den Todeswunsch; Steigerung zum Spielmann; Stille Feuer -> Verklärte Sicht der Realität

o Todeswunsch als Ausweg

o Liebe als jenseitiges Ereignis

Brentano: Brautgesang

Komm heraus, komm heraus, o du schöne, schöne Braut,
Deine guten Tage sind nun alle, alle aus.
Dein Schleierlein weht so feucht und tränenschwer,
Oh, wie weinet die schöne Braut so sehr!
Mußt die Mägdlein lassen stehn,
Mußt nun zu den Frauen gehn.

Lege an, lege an heut auf kurze, kurze Zeit
Dein Seidenröslein, dein reiches Brautgeschmeid.
Dein Schleierlein weht so feucht und tränenschwer,
Oh, wie weinet die schöne Braut so sehr!
Mußt die Zöpflein schließen ein
Unterm goldnen Häubelein.

Lache nicht, lache nicht, deine Gold- und Perlenschuh
Werden dich schön drücken, sind eng genug dazu.
Dein Schleierlein weht so feucht und tränenschwer,
Oh, wie weinet die schöne Braut so sehr!
Wenn die andern tanzen gehn,
Mußt du bei der Wiege stehn.

Winke nur, winke nur, sind gar leichte, leichte Wink'
Bis den Finger drücket der goldne Treuering.
Dein Schleierlein weht so feucht und tränenschwer,
Oh, wie weinet die schöne Braut so sehr!
Ringlein sehn heute lieblich aus,
Morgen werden Fesseln draus.

Springe heut, springe heut deinen letzten, letzten Tanz.
Welken erst die Rosen, stechen Dornen in dem Kranz.
Dein Schleierlein weht so feucht und tränenschwer,
Oh, wie weinet die schöne Braut so sehr!
Mußt die Blümlein lassen stehn,
Mußt nun auf den Acker gehn.

Interpretation „Brautgesang“

- Es handelt sich NICHT um ein VOLKSLIED

o Es ist nicht singbar

- Vorstellung von der Liebe hier: Liebe = Ehe

- Starke Dominanz des Mannes, Frau muss sich fügen

- Ehe ist für die Frau negativ

- Zwanghafter und unfreiwilliger Charakter der Hochzeit

- Verwendete Imperative drücken Zwang aus

- Besondere oder Typische verwendete stilistische Mittel

o Interjektion (Ausruf)

o Metapher

o Chiasmus (Überkreuzstellung von Wörtern oder Satzteilen)

- Die Frau tut nichts aus freien Stücken, vielmehr muss sie zu jedem Schritt aufgefordert werden.