Montag, 10. März 2014

Tauben im Graß: Alexander

- Alexander ist die erste Person, die im Roman in Erscheinung tritt

- Tritt in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf

- Die wichtigsten Punkte

o Handlung ist in den meisten Szenen minimal

o Alexander dreht den Film Erzherzog

o Alexander auf den Partys seiner Frau

o Alexander besucht den Vortrag von Edwin in der amerikanischen Bibliothek

Charakterisierung

Familiärer Hintergrund und Beziehung zu anderen Personen

- Messalina ist Ehefrau von Alexander

- Hillegonda ist Tochter von Alexander

o Er hat keine Zeit für seine Tochter und hat daher die Erziehung der Kinderfrau Emmi anvertraut.

- Emmi ist die Kinderfrau, die Alexander engagiert hat, um sich nicht selbst um die Erziehung seiner Tochter kümmern zu müssen

 

Typische Gewohnheiten

- Alexander ist ständig müde und schläft viel, auch in der Öffentlichkeit (vgl. S. 212: Alexander schläft während des Vortrages von Edwin)

- Er wirkt anziehend auf Frauen und verkörpert auch im echten Leben gerne die Rolle des Erzherzoges

 

Gemütszustand und Verfassung der Person

- In der Rolle des Erzherzoges ist er Vorbild und Held. Seine Filme bieten Möglichkeit der Verdrängung und der Ablenkung von den Kriegsfolgen und sind daher sehr erfolgreich

- In der Realität ist Alexander ein menschliches Wrack („Übelkeit“, „käsiges Gesicht“, „Schlaffe Haut“, S. 10f)

- Außerhalb seiner Rolle fühlt er sich „müde, elend und leer“(S. 119), die Rolle wird ihm immer mehr lästig, er sieht sich selbst als „ausgeheldet“ (S. 153)

- Er ist empfindungslos, hat keine Lust auf Gesellschaft und schläft traumlos und schlecht

- Alexander leidet an Schizophrenie[1]

 

Einstellung zur Gesellschaft

- Alexander ist nach den Dreharbeiten meist müde und hat keine Lust auf Gesellschaft. Seiner Rolle als Idol der Gesellschaft ist er überdrüssig.

Das Idol des Erzherzogs steht dem menschlichen Wrack der realen Person Alexanders gegenüber. Dies kann auf die Situation Deutschlands der 1950er Jahre übertragen werden: Zwar ist der zweite Weltkrieg vorbei, jedoch ist die politische Situation weiter angespannt. Trotzdem werden die Kriegsfolgen des zweiten Weltkrieges vertuscht, eine Auseinandersetzung findet nicht statt. Zudem zeigt Alexanders Beispiel, dass der Krieg in wirklich allen Teilen der Gesellschaft große Auswirkungen hat, sogar in den höheren Gesellschaftsschichten.


[1] Psychische Erkrankung, gekennzeichnet durch Störung des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität. Symptome sind u.a. Depression und Antriebsmangel

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